Konstanzer
Bandarchiv
Overmatch

 

 
gegründet: 1974
Musikstil: Beat 
 
Besetzung:
 
1974
Michael Schumacher (Gitarre, Gesang)
Christian Gastal (Gitarre, Gesang)
Hanno Zimmerle (Bass)
Gianni Bugliese (Schlagzeug)
Christiane (Piano, Saxophon, Gesang)
 
ab 1976
Michael Schumacher (Gitarre, Gesang)
Joachim "Jogi" Groß (Gitarre, Gesang)
Rene Weber (Bass)
Hubert Muck (Schlagzeug, Gesang)
 
ab 1977
Michael Schumacher (Gitarre, Gesang)
Christian Gastal (Gitarre, Gesang)
Rene Weber (Bass)
Hubert Muck (Schlagzeug, Gesang)
 
ab 1978
Detlef Matzalik (Gitarre, Gesang) zunächst als Vertretung von Christian Gastal, dann 5. Mann

 

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Overmatch1974 Gianni, Christiane, Hanno, Christian, Michael

 

Overmatch 1977 Hubert, Michael, Rene, Christian

 


 

Die Geschichte von Overmatch

Es begann Ende 1972, als Michael Schuhmacher [BLACK DEVILS] zusammen mit drei Italienern eine Tanz-Musik-Band gründte. Den Namen "Overmatch" fand man in einem italienisch-englischen Wörterbuch. Bis heute weiß keine Sau, was dieses Wort auf deutsch bedeutet. Man kann mal davon ausgehen: nix, aber wen juckt's!?   Die Gruppe spielte oft im Gasthof Fürstenberg, damals eine klägliche Spelunke.  Ende 1973 mußten der Bassist und der Gitarrist zurück nach Italien. Übrig blieben M.Schuhmacher und Drummer Gianni Buglise. Zunächst ratlos holten sie dann Michaels alten Kumpel Christian Gastal dazu. Fehlte noch ein Bassist. Man traf, nach einer Anzeige im Südkurier, einige bei einer Art "Casting" beim Dolomiti auf der Marktstätte. Genommen wurde Hanno Zimmerle, der seine Freundin Christiane (E-Piano und Saxophon) mitbrachte. Es folgte ein erster Dauer-Job in der "Oberen Sonne". Christiane machte nur zwei Auftritte mit und wollte dann nicht mehr kommen, weil ihr das etwas "rustikale" Publikum dort nicht gefiel. So machte man zu viert weiter. Eher zufällig kam die Chance zum "großen Durchbruch". Über H.Zimmerle's Beziehungen konnte man vereinbaren, auf dem Konstanzer Uni-Fest zu spielen. Ohne Gage, dafür aber auf der Hauptbühne.  Das klappte! Und zwar in jeder Beziehung! Es folgten Angebote für Gigs in Tuttlingen, Pfullendorf usw. usw. dazu noch ein Brot-und-Butter-Gig in der Konstanzer Pfeffermühle, wo die Band jahrelang aufgetreten ist.
Im Frühjahr1976 verließ H.Zimmerle die Band und Ch.Gastal und G.Buglise hatten Differenzen. Man trennte sich erst mal.  M.Schuhmacher holte Jogi Groß (Gitarre) [HILLS BABA YAGA] und Hubert Muck (Drums) in die Band und so ging es mit allerdings ständig wechselnden Bassisten weiter. Irgendwann brachte Klaus Wilsrecht [TETRAGON HIGH VOLTAGE HOCHSPANNUNG SCHWESTER GABY W.I.L.S] den René Weber zur Band. Der entpuppte sich nicht nur als sehr guter Bassist, er war auch sympatisch, grundanständig und (hurra!!) zuverlässig.
So ging's dann weiter. Man spielte auf Gigs in Tuttlingen, Pfullendorf, Radolfzell, auf der Reichenau, Singen und immer wieder in der Pfeffermühle.
Dann mußte René Weber zum Militär!  Das war aber nur für die drei Monate der Grundausbildung ein Problem. Danach war er wieder da und man konnte wie gehabt auftreten.
Nach insgesamt nur einem halben Jahr hatte Jogi Groß genug vom "Hau-Ruck-Beat" der Gruppe. Er verließ die Band, um wieder mehr Jazz-Rock zu machen.  Für ihn kam Christian Gastal zurück.
Jetzt begann aber die "große Zeit" von Overmatch. Die Band trat auf in großen Stadt-Hallen wie z.B. in Villingen-Schwenningen,  Festhalle Wurmlingen, in Schaffausen usw., bei einer seltsamen Varieté-Show mit Showmaster, Tanzgruppe und Zauberkünstler vor ziemlich unsympatischem Publikum in Zürich, zusammen mit GRAVIN' DOG im Konstanzer St.Johann und, besondere Ehre, in der Singener Scheffel-Halle.
Dann wurde ein Gig für zwei Monate in einem Club nahe der Konstanzer Uni angeboten. Christian Gastal war aber beruflich verhindert und so holte man M.Schuhmacher's alten Black Devils-Kumpel Detlef Matzalik [BLACK DEVILS] als Vertretung, weil er das Repertoire so einigermaßen kannte. Es folgte ein Auftritt im Allensbacher "Bären" und dann ein ebenfalls für länger geplanter Gig in einem Club in Allmannsdorf. Zunächst ging das auch gut, aber dann bekam der sowieso etwas "halbseidene" Wirt Ärger mit dem Fiskus und verschwand samt Familie über Nacht auf Nimmerwiedersehen. Das Lokal wurde vom Finanzamt beschlagnahmt und die Band mußte mühsame Gespräche mit Gerichtsvollzieher und Polizei führen, um ihre Verstärker und Instrumente zu retten.  Nachdem das Gott sei Dank geklappt hatte kam, ebenfalls Gott sei Dank, auch Ch.Gastal wieder zurück. Den D.Matzalik behielt man aber vorsichtshalber bei der Band und spielte ab da mit 5 Leuten.  Es folgte wieder die gewohnte Tour durch Stadt- und Festhallen mit immer dem selben Trott, immer den selben Liedern, immer dem selben Getöse. Bei einem dieser Konzerte gab es dann ein Gespräch mit einem Agentur-Manager, eventuell als Vorgruppe bei Canned Heat aufzutreten. Letztendlich wurde aber nichts daraus. Dafür schlich sich langsam, aber beständig "der Wurm" hinein.  1979 verließ dann M.Schuhmacher die Gruppe nach einem Streit. Ohne ihn wollte die Band nicht weitermachen und so kam leider das, was Bob Dylan in einem seiner Lieder so treffend sagt "..and it's all over now, Baby Blue" .
Ch. Gastal machte danach weiter Musik, z.B. in der Gruppe "Sechs Mit Einer Frau" (siehe in diesem Archiv). Auch Hubert Muck trommelte unverdrossen weiter. Im Gegensatz dazu hörte René Weber endgültig mit der Musik auf. M.Schuhmacher folgte seiner Freundin Claudia nach München, wo er einige Jahre Country-Musik machte und dann journalistisch und als Tourguide bei Leser-Reisen für eine Motorradzeitschrift jobte. Ersatzmann Matzalik verschwand sang- und klanglos wieder in der Versenkung aus welcher er herausgeangelt worden war.
Und was machen die Band-Mitglieder im Jahr 2021?  Nun, die alten Streitereien sind längst vergessen und man ist mehr oder weniger miteinander befreundet. Hubert Muck macht als Einziger noch regelmäßig Musik und sein Sohn Elias ist, in Daddy's Fußstapfen, auch zu einem guten Schlagzeuger geworden. Michael Schuhmacher freundete sich mit zwei Musikerinnen aus England an und spielte mit ihnen auf zwei ihrer Alben [MONA LISA TWINS]. René Weber wohnt als Einziger, getroffen vom tragischen Tod seiner Frau Gaby, immer noch direkt in Konstanz und hat viel Kontakt mit Michael.  Ja, und dann, last not least: Christian Gastal! Dem geht's eigentlich gut. Er ist glücklich liiert und führt schon seit Längerem erfolgreich ein Restaurant auf der Insel Reichenau. 

 

Text: Michael Schuhmacher, Bilder: Detlef Matzalik, Michael Schuhmacher