Konstanzer
Bandarchiv
Velvet Bobs

 

 
gegründet:2002
Musikstil: Gitarren Rock 

 

Besetzung:
Sqew Fuin (Vocals, Gitarre, Bluesharp)
Jo Rodius (Leadgitarre)
Kurt Müller (Bass)
Roy File (Schlagzeug)

 

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Die im März 2002 von dem Songwriter Sqew Fuin gegründete Band spielt nebst eigenen Stücken Songs der Kultband „Velvet Underground“ und von Altmeister Bob Dylan. Die „Bobs“ spielen die Songs nicht einfach nur nach – was speziell bei Dylan, der sein Material ständig neu interpretiert, auch unsinnig wäre -, sondern drücken ihnen ihren eigenen Stempel auf. Auf dem Programm der Gruppe stehen Klassiker der „Velvets“ wie „Femme Fatale“oder „Sweet Jane“, Dylan-Hits wie „Like A Rolling Stone“ und „Love Minus Zero“ sowie einige weniger bekannte Bob-Songs und dazu Stücke von Sqew Fuin, die stilistisch ähnlich gelagert sind, aber auch Elemente des neuzeitlicheren Gitarrenrocks und der New Wave enthalten. Zu den „Velvet Bobs“ gehören neben Sqew Fuin (Leadvocals, Rhythmusgitarre, Bluesharp), an der Leadgitarre Joe Rodius (ALI & THE BABAS IN LOVE, ROOSTERS, in frühen Jahren mal in der Klaus-Lage-Band), die Rhythmusabteilung besteht aus dem Bassisten Kurt Müller (FUCK THE SYSTEM, URANIAN CIRCUS, MCNAMARA'S MEN HELICOPTER BLUE, TANGRAM SESSION BAND) und dem Schlagzeuger Roy File (MCNAMARA'S MEN SCHWESTER GABY, TANGRAM SESSION BAND, W.I.L.S.). Sqew Fuin war in den späten 80er Jahren „Kopf“ der auch über die Region hinaus bekannten Singener Gitarrenrockband ENEMIES OF ART, spielte dann noch ein Jahr mit einer Konstanzer Band namens NERVOUS NEIGBORES und pausierte danach gut zehn Jahre bis zur Gründung der „Velvet Bobs". Ihren größten Auftritt hatten die Velvet Bobs bisher beim Zeltfestival 2003: Als eine von drei Bands durften sie beim - in der Regel sehr gut besuchten - Eröffnungsabend "Tent For Free" auf der großen Bühne spielen. Doch das Konzert wäre beinahe buchstäblich ins Wasser gefallen: Obwohl es 2003 bekanntlich einen "Jahrhundertsommer" gab, ging ausgerechnet an diesem Tag am frühen Abend ein langes, kräftiges Gewitter über Konstanz runter. Mit der Folge, dass der Festplatz und das Zelt auf Klein Venedig bei Veranstaltungsbeginn um 20 Uhr fast leer waren. Die Bobs hatten aber grad noch mal Glück: Sie mussten erst als zweite Band auftreten. Bis dahin hatte sich das Unwetter gelegt, das Zelt füllte sich mit ein paar hundert Besuchern schnell ganz ordentlich und es wurde doch noch ein sehr erfolgreiches Konzert, bei dem der damalige Turm-Wirt Gerry Lambert einen denkwürdigen Gast-Auftritt hatte: Zum rockig-krachigen All Along The Watchtower steuerte er ein Solo bei - auf der Mandoline. Auch sonst hatten die Bobs, die recht häufig Open-Air spielen, meist Wetter-Glück. So etwa im Allensbacher Seegarten, wo sie seit Jahren regelmäßig auftreten. Die dortige Kulturbüroleiterin Sabine Schürnbrand meinte deshalb schon mehrmals, wenn die Bobs spielen, könne man sich darauf verlassen, dass es nicht regnet. Mit Ausnahme von 2007: Damals erwischten die Bobs einen Juni-Abend, bei dem im zweiten Set plötzlich ein Sturm mit kräftigen Regenschauer losbrach. Zunächst trotzte man auf Wunsch des noch verbliebenen Publikums den Naturgewalten und spielte vom Sturm umtost noch zwei Songs, während die Mikroständer wankten und das Planendach über ihnen kurz vorm Davonflattern war. Eine Szenerie, die der Mann der Kulturbüroleiterin, der Fernsehfilmemacher Willy Meyer, verzückt als "wie in einem Fellini-Film" beschrieb. Als es dann aber immer heftiger stürmte und regnete, musste ganz schnell alles zusammengepackt werden, wobei das Publikum fleißig mithalf - inklusive Bürgermeister und Feuerwehrkommandant, die beide im Konzert waren. Eine Besonderheit bei den Bobs-Konzerten ist es, dass Sänger Sqew bei der letzten Zugabe - in der Regel "Walk On The Wild Side" - vorzeitig die Bühne verlässt und sich die letzten Takte irgendwo im Publikum anhört.

2009 legte die Band mit „Hidden Songs” ihre erste Longplayer-CD vor. „Hidden Songs“ umfasst zwölf Eigenkompositionen . Die Stücke entstanden über einen längeren Zeitraum und sind deshalb stilistisch recht unterschiedlich. Die meisten Songs wurden von Sqew Fuin, zwei von Joe Rodius komponiert. Bei der Produktion wählte man ein eher ungewöhnliches Verfahren. Aus Kostengründen wurde auf langwierige Studioaufnahmen verzichtet. Stattdessen produzierte Joe Rodius über einen längeren Zeitraum die Musiktracks in seinem eigenen Home-Studio, zu denen dann Sqew Fuin und er selbst die Gesangsspuren aufnahmen. Fuin spielte zudem bei seinen Solonummern die akustische Gitarre.

 

 

Text: Jürgen Lugerth-Ruf und Thomas Zoch. Bilder: Thoms Zoch, Thomas Weber