gegründet: 1974
Musikstil: Rock
CRUSADE I (1974
- 1977)
Helmut Krüger (Bass, Gesang)
Rainer Hess (Keyboards)
Roland Scherer (Gitarre)
Dieter Hog (Schlagzeug)
Rolf Ditting (Manager)
CRUSADE
II (1977
- 1979)
Helmut Krüger (Bass, Gesang)
Rainer Hess (Keyboards)
Berti Sturm (Gitarre)
Dieter Hog (Schlagzeug)
Rolf Ditting (Manager)
CRUSADE
III (1979
- 1982)
Helmut Krüger (Bass, Gesang)
Hermann Gruber (Keyboards)
Wolfgang Würth (Schlagzeug)
Roland Scherer (Gitarre, Gesang)
Alex Bührer (Saxophon)
Michael Demmer (Mischpult)
Sigi Kieninger (Licht)
Rolf Ditting (Manager)
CRUSADE
IV (1982)
Peter Keller (Bass)
Hermann Gruber (Keyboards)
Wolfgang Würth (Schlagzeug)
Reinhard Stehle (Gitarre)
Alex Bührer (Saxophon)
Helmut Krüger (Gesang)
Jackson (Gesang)
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Crusade
II im Jahre 1978.
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Am
Anfang war die Dose. Oder ohne den Nahrungsmittelhersteller
"Bassermann" hätte es die Band "Crusade"
nie gegeben. Jedenfalls nicht in dieser Form. Denn Crusade
war die erste Band in der Region, die nach den Gesetzen
der Betriebswirtschaft funktionierte, weil sie einen Manager
hatte, der Marketing machte. Rolf Ditting war Vertreter
für Sonnen-Bassermann-Konserven, als Musiker in Konstanz
sein wahres Talent entdeckten. "Du kennst dich aus,
du kommst rum, du könntest doch für uns Auftritte
besorgen und Termine machen", erzählt Rolf Ditting.
Zuerst managte er SPEEDFIRE,
dann kam er auf die Jungs von den FOUR
SUGARS zu. Den Namen redete er ihnen bei einem Auftritt
in der Aussicht in Horn auf gut alemannisch aus - "chasch
vergesse''. Er erfand den neuen Namen "Crusade",
der für den musikalischen "Kreuzzug" zwischen
Tanz, und Konzertmusik stand. Das war im Februar 1974.
Beim ersten Auftritt in der Aachtalhalle in Bohlingen am
23. März 1974 kamen 500 Besucher. Am gleichen Tag spielten
das Falko Illing Sextett und die Dominos in der Eichendorffhalle
in Gottmadingen. "Denen haben wir den Rauch reingeblasen",
freut sich Ditting noch heute diebisch über die Premiere:
"Dann haben wir den Hegau aufgemischt."
Bis sie sich "Baden-Württembergs Amateur Live-Band
Nr. 1" nannten, dauerte es fünf Jahre. Bei der
Gründungs-Crusade (bis 1977) spielte Helmut Krüger
(THE WAITS, DIE
5 OPTIMISTEN) am Bass, Roland Scherer Gitarre, Dieter
Hog Schlagzeug und Rainer Hess Keyboards. Bei der zweiten
Besetzung bis 1979 spielte Berti Sturm (BLACK
SHEEP, OMEGA, DOMINOS)
die Gitarre. Zum "Höhenflug" setzte Crusade
dann in der dritten Besetzung an. Roland Scherer kam zurück,
Helmut Krüger zupfte immer noch die Bass-Saiten, Wolfgang
Würth (DOMINOS, TAXI) wirbelte nun am Schlagzeug und Hermann Gruber
war der Tausendsassa am Keyboard, Alex Bührer spielte
Saxophon und Querflöte. Schon das Equipment setzte
neue Maßstäbe. Neben einer Lautsprecheranlage
mit 3000 Watt Leistung gehörte auch eine Lichtanlage
mit 34 000 Watt zur Ausstattung. In einem Siebeneinhalb-Tonner
mit dem Schriftzug Crusade chauffierte die Band die über
200 000 Mark teure Anlage durchs Land. Deshalb waren der
Tontechniker Michael Demmer und Lichtmanager Sigi Kieninger
wichtige Bandmitglieder.
Weil Licht und Ton wichtige Komponenten der Show waren,
baute Ditting das bei der Werbung lautstark mit ein: "Wenn
wir auftreten, freut sich der Mann beim E-Werk, denn dann
schlägt auch bei ihm das Pendel aus." In Schönau
im Schwarzwald mit einem stockkonservativen Bürgermeister,
musste der Mann vom Kraftwerk Laufenburg extra einen Bauzähler
installieren, weil in der Halle eine Starkstromsteckdose
fehlte. Kosten 1200 Mark.
Die Fans wussten, bei Crusade wird's laut und heftig, eben
rockig. Für Hermann Gruber, der zuvor bei den DOMINOS gespielt hatte, war das der Grund, zu Crusade zu wechseln:
"Wir haben dort keine Top 40 Nummern, sondern Deep
Purple oder konzertante Sachen von Genesis und Pink Floyd
gespielt"
Vor jedem Auftntt kamen Dittings Anzeigen-Knaller in die
Zeitung. "Der Kerle hat uns total vermarktet",
schüttelt heute noch Hermann Gruber den Kopf. Ditting
überraschte seine Band mit immer neuen Schlagzeilen.
In Tuttlingen führte er Crusade mit dem Slogan ein
"die beste Band im Kreis Tuttlingen". Platzhirsch
waren damals die "Missouris", doch nachdem Rolf
Ditting sie unter die Lupe genommen hatte, wußte er:
"Wir sind besser."
Ditting gab er bei Crusade die Schlagzahl vor: "Wir
haben unternehmerisch gearbeitet", meint er rückblickend.
"Ich habe Kosten und die Gagen bezahlt und das volle
Risiko getragen." Crusade spielte auf eigene Rechnung,
die Vereine sorgten für die Bewirtung, die Band kassierte
den Eintritt, bis zu sieben Mark pro Kopf. Ditting legte
die Strategie fest: "Nur alle drei Monate in dieselbe
Gegend."
Das erste Stück
eines Konzerts war immer das Klavierintro von Genesis. Für
Hermann Gruber bedeutete das: "Ich war immer nervös
wegen dem langen Klavierintro." Die Musiker hatten.den
Anspruch "eins zu eins" zu spielen.Das war die
Stärke von Crusade, die Titel live so zu spielen, daß
kein Unterschied zum Orignal zu hören war.
1982 gab's noch mal einen Wechsel
in der Besetzung. Helmut Krüger wurde durch Peter Keller
und Roland Scherer durch Reinhard Stehle ersetzt. Die Musik
wurde nur noch selbst komponiert z.T. sehr ordentliche rockige
Stücke, aber das Publikum war abgrundtief enttäuscht,
weil sie unter dem Namen CRUSADE eben die klassische Crusade-Cover-Musik
erwarteten und keine unbekannte Musiktitel. Der erste Auftritt
von Crusade in Gottmadingen war dann noch mit gutem Besuch
belohnt, aber im folgenden zwangen halbvolle Hallen die
Band letztlich zum Aufhören. Zuletzt blieben einfach
die Leute weg.
Das
Ende von Crusade bedeutete auch für Rolf Ditting konsequenterweise
das Ende als Vertreter bei Sonnen-Bassermann.
Einige Zeit später 1984 wurde TAXI geboren. Ein Quartett mit Reinhard
Stehle (DOMINOS, STORMY
MONDAY JAZZ CONNECTION, THE GOLDEN 4,
JAZZ UND ROCK KOMMANDO) Peter Keller (STORMY
MONDAY JAZZ CONNECTION, WAIDELE'S CONVERSATION) Wolfgang Würth und Hermann
Gruber.
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